Demenzdiagnostik
Altersvergesslichkeit oder beginnende Demenz?
Ein Nachlassen körperlicher und geistiger Funktionen mit zunehmendem Lebensalter ist ein natürlicher Prozess.
Erst wenn der Abbau über das im Vergleich zu Gleichaltrigen übliche Maß hinausgeht, ist eine ärztliche und neuropsychologische Abklärung wesentlich.
So können alltagsrelevante Gedächtnisstörungen oder andere kognitive Beeinträchtigungen ein Hinweis auf eine beginnende demenzielle Entwicklung sein.
Durch spezielle neuropsychologische Testverfahren lassen sich zuverlässig normale geistige Alterungsprozesse von demenziellen Verläufen unterscheiden.
Neuere wissenschaftliche Ansätze beschreiben eine Art ‚Grauzone’, zwischen Altersvergesslichkeit und einer beginnenden Demenz.
Menschen, die an einer sogenannten ‚leichten kognitiven Störung’ leiden, haben ein erhöhtes Risiko, später an einer Demenz zu erkranken.
Dieser mild ausgeprägte geistige Abbau, der allerdings den des normalen Alterns bereits überschreitet, die Alltagsbewältigung jedoch nicht einschränkt, ist besonders gut einer neuropsychologischen Behandlung zugänglich.
Daher spielt eine frühzeitige diagnostische Abklärung eine bedeutsame Rolle für den weiteren Verlauf.
Differenzialdiagnostik
Auch unterschiedliche Formen der Demenz (z.B. die Demenz vom Alzheimer Typ oder die frontotemporale Demenz) lassen sich durch eine differenzierte neuropsychologische Testung voneinander recht zuverlässig abgrenzen.
Eine besonders häufige Fragestellung entsteht im Zusammenhang mit der Frage, ob beobachtete Veränderungen möglicherweise einer Altersdepression zuzuschreiben sind.
Die Altersdepression und die Alzheimer Erkrankung weisen viele Überschneidungen auf.
Daher ist in diesem Zusammenhang auch der Begriff der Pseudodemenz anzutreffen.
Die differenzialdiagnostische Abklärung ist besonders bedeutsam, da je nach zugrunde liegender Erkrankung die Behandlungsansätze und die Verläufe sehr unterschiedlich sind.
So kann z.B. eine wirksame Behandlung einer Altersdepression in den meisten Fällen zu einer vollständigen Erholung der kognitiven Funktionen führen.
Neben einer diagnostischen Einordnung können aus den Ergebnissen der neuropsychologischen Untersuchung individuelle Empfehlungen zu therapeutisch sinnvollen Maßnahmen als auch hinsichtlich der weiteren Lebensplanung abgeleitet werden.